Video- und Fotoeffekte
Die Effekte, die mit Videos benutzt werden können, funktionieren auch für Fotos und umgekehrt. Im Folgenden werden mehrere von Pinnacle Studio bereitgestellte Effekte beschrieben. Für Informationen zu Plugin-Effekten von anderen Herstellern lesen Sie bitte die entsprechenden Handbücher des jeweiligen Herstellers.
Weichzeichnen: Mit Hilfe der Funktion Weichzeichnen können Sie bei einem Video ein ähnliches Ergebnis erzielen, wie dies bei einer unscharfen Aufnahme der Fall ist. Der Effekt Weichzeichnen ermöglicht Ihnen das Weichzeichnen entweder des gesamten Bildes oder nur eines rechteckigen Bildausschnittes in horizontaler und vertikaler Richtung mit unterschiedlichen Stärken. So ist es problemlos möglich, nur den ausgewählten Bereich eines Bilds weichzuzeichnen, ein Verfahren, wie man es aus TV-Sendungen her kennt, wenn die Gesichter von Personen kosmetisch „weichgezeichnet“, d. h. unscharf und verschwommen dargestellt werden.
Prägung: Dieser Spezialeffekt simuliert eine geprägte bzw. reliefartige Oberfläche, ähnlich einer Skulptur. Die Intensität dieses Effekts wird über den Schieberegler Betrag eingestellt.
Alter Film: Ältere Filme besitzen eine Reihe von Merkmalen, die gewöhnlich als störend empfunden werden. Hierzu zählen zum Beispiel: hoher Körnungsgrad, bedingt durch den frühen Stand der Filmtechnik, Flecken und Streifen auf Grund von Staub und Fusseln auf dem Film sowie Längsstreifen auf Grund von Kratzern, die durch die Vorführung der Filmrollen mit einem Projektor verursacht wurden. Der Effekt „Alter Film“ ermöglicht die Simulation all dieser Merkmale, um Ihren Film wie ein Film aus früheren Zeiten wirken zu lassen.
Softener: Der Effekt Softener verleiht Ihrem Videofilm durch Weichzeichnung eine leichte Unschärfe. Diese Technik kann angefangen von einem romantischen Schleier bis hin zur „kosmetischen Behandlung“ von Gesichtsfalten eingesetzt werden. Über einen Schieberegler wird die Intensität dieses Effekts eingestellt.
Kristalle: Dieser Effekt simuliert die Sicht auf den Film durch ein Fensterglas, das aus mehreren kleinen und ungleichmäßigen Glasstücken besteht. Mit Hilfe von Schiebereglern lassen sich die durchschnittlichen Abmessungen dieser unregelmäßigen Glasstückchen sowie die Breite der dunklen Fugen zwischen den benachbarten Fragmenten von Null (keine Fugenbildung) bis hin zum Maximalwert einstellen.
2D-Editor: Verwenden Sie diesen Effekt zur Bildvergrößerung und legen Sie fest, welche Bildausschnitte angezeigt werden sollen, oder verkleinern Sie das betreffende Bild und fügen Sie optional Umrandung und Schatten hinzu.
Erdbeben: Der Erdbeben-Effekt von Pinnacle Studio simuliert Erdbeben, die einen Videoframe wackeln lassen. Mit Hilfe von Schiebereglern für Geschwindigkeit und Stärke lässt sich die Schwere des Erdbebens einstellen.
Blendenfleck: Dieser Effekt generiert Blendenflecke, die innerhalb eines Videos oder Standbilds entstehen, wenn direkte und helle Lichtquellen überbelichtete Bereiche erzeugen. Die Funktion bietet Ihnen die Möglichkeit, Richtung, Größe und Art der Hauptbeleuchtung einzustellen.
Lupe: Mit dem Lupeneffekt können Sie einen ausgewählten Bereich Ihres Videoframes virtuell vergrößern. Dabei ist es möglich, das Lupenglas innerhalb von drei Dimensionen zu positionieren, es horizontal und vertikal innerhalb des Frames zu verschieben und den Abstand zwischen Bild und Lupe zu vergrößern und zu verkleinern.
Bewegungsunschärfe: Dieser Effekt simuliert die Verwackelungen, die auftreten, wenn eine Kamera während der Aufnahme schnell bewegt wird. Sie können den Winkel und den Betrag der Bewegungsunschärfe einstellen.
Wassertropfen: Dieser Effekt simuliert das Auftreffen eines Wassertropfens auf eine Wasseroberfläche, wodurch konzentrische Wellen und Muster entstehen.
Wasserwellen: Die Wellenfunktion arbeitet mit einem optischen Verzerrungseffekt und simuliert Wasserwellen, die während der Wiedergabe gegen den aktuellen Videoframe laufen. Parametereingaben ermöglichen Ihnen die Einstellung von Anzahl, Breite, Höhe und Richtung der gewünschten Wellen.
Schwarz und Weiß: Bei diesem Effekt werden Farbinformationen teilweise oder ganz aus einem Videoclip entfernt. Dabei können Bildresultate erzeugt werden, die von teilweise „ungesättigt“ (Voreinstellung „Verblasst“) bis zu vollständig einfarbig („Schwarz und Weiß“) reichen. Mit dem Schieberegler Betrag wird die Intensität dieses Effekts eingestellt.
Farbkorrektur: Mit Hilfe von mehreren Schiebereglern im Parameterfenster kann die gewünschte Farbgebung des aktuellen Videoclips eingestellt werden:
• Helligkeit: regelt die Lichtintensität.
• Kontrast: die Bandbreite der Hell- und Dunkel-Werte.
• Farbtönung: regelt das Verhältnis zwischen Hell- und Dunkelwerten.
• Sättigung: definiert den Betrag an reiner Farbe von grau bis hin zu voll gesättigt.
Color-Mapping: Dieser Effekt färbt ein Bild auf der Grundlage von sogenannten Blend-Ramps bzw. Farb-Maps. Veredeln Sie Ihr Filmmaterial mit kräftigen Farben, fügen Sie zwei- und dreifarbige Färbungen hinzu oder erstellen Sie eindrucksvolle Übergänge. Der Color-Mapping-Effekt kann für alle Farbänderungen verwendet werden, angefangen von der Feinjustierung von Monochrombildern bis hin zu Transformationen mit psychedelischen Farben.
Invertieren: Trotz seiner möglicherweise irreführenden Bezeichnung stellt der Invertier- oder Umkehr-Effekt nicht die Bildanzeige auf den Kopf, sondern die in einem Bild enthaltenen Farbwerte: Jeder Bildpunkt (Pixel) wird dabei in seiner komplementären Lichtintensität und/oder Farbe neu aufgesetzt und es wird ein leicht wiedererkennbares, doch neu gefärbtes Bild erzeugt.
Dieser Effekt greift auf den YCrCb-Farbraum zu, der sowohl über einen Luminanz-Kanal (für Helligkeitsinformationen) als auch über zwei Kanäle für Chrominanz (für Farbinformationen) verfügt. Der YCrCb-Farbraum wird häufig im Rahmen von digitalen Videoproduktionen eingesetzt.
Beleuchtung: Mit Hilfe des Beleuchtungs-Effekts lassen sich Videos korrigieren und verfeinern, die unter ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen wurden. Besonders eignet sich dieses Werkzeug für Außenaufnahmen mit starkem Hintergrundlicht, bei denen sich das im Vordergrund befindliche Objekt im Schatten befindet.
Posterisieren: Mit diesem Pinnacle Studio-Effekt können Sie die Anzahl der Farben festlegen, die beim Rendern für jedes Einzelbild des Clips verwendet werden soll. Der Schieberegler Betrag ermöglicht dabei die Parametrisierung auf Basis der vollständigen Originalfarbpalette bis hin zu nur zwei Farben (Schwarz und Weiß). Abschnitte mit ähnlicher Farbe werden bei einer kleineren Palette in größeren Bereichen zusammengefasst.
RGB-Farbbalance: Die RGB-Farbbalance übt in Pinnacle Studio eine Doppelfunktion aus. Einerseits können Sie damit Videos korrigieren, die eine unerwünschte Färbung aufweisen. Andererseits können Sie damit zur Erzeugung eines bestimmten Effekts eine Farbwichtung anwenden. So kann beispielsweise eine Nachtszene häufig durch blaue Farbgebung und leichtes Reduzieren der Umgebungshelligkeit verstärkt werden. Es ist sogar möglich, unter Tageslichtbedingungen Videoaufnahmen zu schießen, die wie nächtliche Szenen aussehen.
Sepia: Bei diesem Pinnacle Studio-Effekt werden die optischen Eigenschaften einer „gealterten“ Fotografie auf den Clip angewendet, indem der Clip in Sepia-Tönen anstatt mit Vollfarbe gerendert wird. Die Intensität dieses Effekts wird über den Schieberegler Betrag eingestellt.
Weißabgleich: Die meisten Videokameras besitzen für das automatische Justieren von Farben an das jeweilige Umgebungslicht einen optionalen „Weißabgleich“. Wird diese Option abgeschaltet oder ist nicht 100%ig funktionsfähig, wird die Farbgebung der betroffenen Videoframes in ihrer Qualität beeinträchtigt.
Der Effekt für den Weißabgleich behebt das Problem, indem der Anwender die Farbe festlegen kann, die in dem betreffenden Frame als „weiß“ definiert werden soll, wonach die für die Weißfärbung der gewählten Referenzfarbe benötigten Einstellungen auf jedes Pixel des betreffenden Bilds angewendet werden. Bei richtiger Wahl der Referenzfarbe weiß kann die gesamte Farbgebung natürlicher wirken.
Effekte und Stereo-3D
Manche Video- und Fotoeffekte haben Funktionen, die speziell für 3D entwickelt wurden. So gibt es beispielsweise bei manchen Effekten einen Stereoskopie-Modus, der über ein Kontrollkästchen in den Effektparametern aktiviert wird. Über die Effekte der Gruppe Stereoskopisch hingegen können Sie die 3D-Eigenschaften Ihres Materials bearbeiten. Die Gruppe umfasst folgende Optionen:
S3D-Tiefensteuerung: Mit diesem Effekt passen Sie die Parallaxe-Einstellungen Ihres stereoskopischen Materials an. Ursprünglich ist dieser Effekt auf den Standardmodus eingestellt, in dem Sie über einen einzelnen Tiefe-Schieberegler die Divergenz zwischen linkem und rechtem Bild einstellen können, entweder, um das Quellmaterial zu korrigieren oder um einen Spezialeffekt zu erzeugen.
Im erweiterten Modus stehen Ihnen separate Umschalt- und Zoom-Steuergruppen zur Verfügung mit jeweils einem Horizontal- und Vertikal-Schieberegler. Mit den Umschalt-Schiebereglern steuern Sie die Divergenz zwischen linkem und rechtem Bild, während Sie mit den Zoom-Schiebereglern Ihre Vergrößerung einstellen. Beide Eigenschaften können für die horizontale und die vertikale Dimension separat geregelt werden. Standardmäßig ist jedoch das Zoom-Seitenverhältnis gesperrt. Um den horizontalen und vertikalen Zoom separat einzustellen, klicken Sie auf das Schloss-Symbol.
S3D-Augenauswahl: Den Augenauswahl-Effekt gibt es für das linke und das rechte Auge. Er kann dazu benutzt werden, den Videostrom für das linke und das rechte Auge auf der 3D-Timeline zusammenzuführen.
Zwei Clips am selben Timeline-Index, einer für das linke und einer für das rechte Auge, können zu einer stereoskopischen Ausgabe kombiniert werden, indem der Augenauswahl-Effekt auf den oberen Clip angewendet wird.
Der Effekt kann auch zum Extrahieren des Datenstroms für das linke oder das rechte Halbbild aus einem 3D-Clip benutzt werden, indem für Quelle entweder „Linkes Auge“ oder „Rechtes Auge“ eingestellt und das Video mit Hilfe der Zuordnungs-Dropdown-Liste zugeordnet wird.