Audioeffekte
Die Audioeffekte befinden sich im Bedienfeld Bibliothek unter Effekte > Audioeffekte. Eine Möglichkeit, Ihrem Projekt einen Effekt hinzuzufügen, ist, ihn aus der Bibliothek auf einen beliebigen Audioclip in der Timeline zu ziehen (auch möglich bei Videoclips mit synchroner Audiospur.) Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Timelineclip auszuwählen und im Bedienfeld Editor den Befehl Effekt > Add-ons > Audioeffekte zu wählen und auf einen Effekt in der Miniaturansichtsleiste zu klicken.
Audioeffekte in der Bibliothek.
Die allgemeine Oberfläche für Audioeffekte ist mit der für Videoeffekte identisch. Auf die allgemeinen Funktionen wird an dieser Stelle nicht eingegangen. (Siehe Effekte.) Ein paar Audioeffekte, wie z. B. der Equalizer und der De-Esser, sind als Korrekturwerkzeuge doppelt vorhanden. Diese werden unter Audiokorrekturen behandelt. Nun wollen wir uns näher mit den anderen Audioeffekten beschäftigen.
Kanal-Werkzeug: Die Hauptfunktion dieses Effekts besteht darin, für das richtige Routing Ihres Stereo-Audiosignals Sorge zu tragen. Es ermöglicht Ihnen, jeden einzelnen bzw. sowohl den linken als auch den rechten Eingangskanal mit jeweils einem oder beiden Ausgangskanälen zu verbinden. Darüber hinaus bietet Ihnen das Kanal-Werkzeug spezialisierte Voreinstellungen, wie z. B. die Optionen Phase umkehren und Stimme entfernen – dem sog. „Karaoke“-Effekt.
Chorus: Der Chorus-Effekt verschafft Ihnen und Ihrer Zuhörerschaft ein reichhaltigeres Sounderlebnis, indem wiederholt „Echos“ in den Audiostream eingemischt werden. Durch die gezielte Steuerung von Eigenschaften – wie die Frequenz, mit der ein Hall wiederkehrt, oder das Absenken der Lautstärke von einer Hall-Wiederholung zur nächsten – können Sie eine enorme Vielfalt von Resultaten erzielen, darunter Flanger-ähnliche Sounds und andere Spezialeffekte.
Equalizer: Ähnlich wie mit dem Korrekturfilter Ausgleich können Sie mit dem Equalizer den (als Drehschalter dargestellten) Gain-Wert für einen bestimmten Frequenzbereich festlegen (der Bereichsanfang wird durch die Zahl links neben dem Drehschalter wiedergegeben). Weitere Informationen zum Ausgleichen des Tons finden Sie unter Ausgleichen.
Grungelizer: Mit dem Grungelizer können Sie Ihren Aufnahmen Geräusche und atmosphärische Störungen hinzufügen. So können Sie bewirken, dass sich Ihre Clips wie Klänge aus einem Radio mit schlechtem Empfang oder von einer alten, zerkratzten Schallplatte anhören.
Leveler: Mit diesem Effekt kann einem Problem entgegengewirkt werden, das sich häufig bei Videoaufnahmen mit gleichzeitiger Tonaufnahme ergibt: der unausgewogenen Lautstärke einzelner Abschnitte des Originaltons. Ein Kommentar, den Sie beim Drehen des Videos aufnehmen, ist beispielsweise oftmals so laut, dass andere Geräusche der Szene kaum zu hören sind.
Der Trick des Levelers besteht darin, eine Ziellautstärke zu finden, die zwischen den lauten und leisen Tönen des Originaltons liegt. Unterhalb dieser Ziellautstärke wirkt der Leveler als Verstärker und erhöht die ursprüngliche Lautstärke in einem bestimmten Verhältnis. Oberhalb der Ziellautstärke wirkt er dämpfend und verringert die ursprüngliche Lautstärke. Bei sorgsamer Abstimmung dieser Parameter lässt sich die Ausgewogenheit der einzelnen Pegel deutlich verbessern.
Reverb: Der Reverb-Effekt simuliert die Wiedergabe des ursprünglichen Tons in einem Raum von bestimmter Größe und Akustik. Der Zeitraum zwischen dem Eintreffen des Tons am Ohr des Zuhörers und dem Eintreffen des ersten Echos ist bei einem größeren Raum länger als bei einem kleinen Raum. Wie schnell das Echo abklingt, hängt sowohl von der Raumgröße als auch von den akustischen Eigenschaften der Wände ab.
Die Voreinstellung von Reverb sind nach dem simulierten Raumtyp benannt: von der Fahrgastzelle eines Autos bis zu einer riesigen unterirdischen Höhle.
Stereo Echo: Der Stereo-Echo-Effekt ermöglicht Ihnen mit Hilfe der integrierten Feedback- und Balance-Kontrollen, die Umsetzung von getrennten Verzögerungswerten zwischen dem linken und dem rechten Audiokanal. Mit dieser Technik können sehr interessante und variantenreiche Sounds erstellt werden.
Stereo Spread: Mit Hilfe dieses Effekts können Sie die vermeintliche Breite des durch einen Audioclip abgedeckten Zuhörerfeldes verkleinern oder vergrößern. Der Effekt wird meistens für einen Soundmix verwendet, der vom Charakter her als offener und weiträumiger interpretiert werden kann.